Dang Derm Khaosan Hotel
Bei der Bewertung des Dang Derm Khaosan Hotels* muss man zwischen zwei Kategorien unterscheiden: Der Lage des Hotels und dem Hotel an sich. Denn in der ersten Kategorie ist es überdurchschnittlich gut, in der zweiten eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich.
Aber der Reihe nach: Wir kamen nach einer anstrengenden Nacht im Zug von Chumphon nach Bangkok morgens am Hotel an. Da es noch recht früh war, wirkte die Straße fast ausgestorben. Der Name des Hotels verrät es, wir waren an der Khaosan Road! Das ist die Ausgehmeile Bangkoks unter Backpackern schlechthin. Doch selbst zu dieser Stunde fiel die sehr gute Lage des Hotels auf. Es lag wirklich direkt an der berühmten Straße im Epizentrum des Trubels. Wir wussten vorab grob um die Vorzüge der Unterkunft, aber bei dem moderaten Preis überraschte uns schon, wie gut die Lage dann tatsächlich war. Jedenfalls gingen wir hinein und wurden sogleich von den eiskalten Temperaturen im Innern erschlagen. Der sehr heruntergekühlte Eingangsbereich glich einem Atrium, wobei die Rezeption ungewöhnlicher Weise ein halboffenes Stockwerk höher nur per Rolltreppe zu erreichen war. Wir fühlten uns mehr an eine kleine Einkaufspassage erinnert, als an einen repräsentativen Eingang.
Da wir erst am frühen Nachmittag einchecken konnten, ließen wir unser Gepäck in einem extra Raum an der Rezeption zurück. Das ging völlig problemlos und so konnten wir uns am hoteleigenen Pool auf dem Dach entspannen. Dieser entsprach dem durchschnittlichen Standard bei Hotels dieser Klasse. Da das Hotel die Traufhöhe der gesamten Straße nicht überragte, war der Blick auf die Stadt ganz gut, aber wortwörtlich nicht überragend.
Das Zimmer war, wie die Einrichtung des Hotels im Allgemeinen, einem traditionellen thailändischen Wohnraum nachempfunden. Das wirkte optisch ganz ansprechend, war aber in manchen Bereichen eher gewöhnungsbedürftig. Das Bett war eigentlich eine Matratze, die auf einem sehr bodennahen Podest ruhte. Und wenn wir nach dem Duschen auf Toilette wollten, war aufgrund der fehlenden Trennwände der komplette Boden geflutet. Das Fenster öffnete sich zu einem Indoor Innenhof. Auch das war hübsch gelöst, aber man konnte den anderen Gästen barrierefrei ins Zimmer schauen. Und auch wir befanden uns dementsprechend wie auf dem Präsentierteller, weshalb wir die Fensterläden stets geschlossen hielten.
Der Stil war zusammenfassend recht minimalistisch, aber angemessen. Sehr angenehm war die völlige Abwesenheit von Mücken! Wovon wir aber sehr dringend abraten, ist, ein Frühstück zu buchen. Das war nämlich ein absolutes No Go und von allen Frühstücken die wir auf der Reise hatten, von den guten und selbst den schlechten, das mit Abstand übelste. Selbst, wenn wir wohlwollend gewesen wären, es war einfach sehr schlecht und für den Preis überaus unangemessen.
Auch wenn man das Frühstück nicht bucht, sollte man nicht hungern müssen. Denn das Hotel hat, wie gesagt einen riesigen Pluspunkt: Die Lage. So findet man zu jeder Tageszeit ein großes Angebot an Restaurants im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor der Haustür. Zumindest, wenn man kein Problem damit hat, dass abends die Post abgeht und die Musik von draußen auch ein bisschen lauter wummert. Dann ist das Hotel die richtige Wahl für jeden, der direkt in das Nightlife durchstarten möchte.
*Anzeige, selbst bezahlt